Bei einigen Bauarbeiten, wie beispielsweise einer Aushebung für den Keller oder einer Ebenenbegradigung beim Bau von Fundamenten entsteht in meist großen Mengen Erdaushub. Dieser kann dann -logischerweise- alleine schon wegen der Kapazität nicht einfach im Hausmüll entsorgt werden, doch auch gesetzlich gibt es Vorgaben über die Entsorgung.
Was ist Erdaushub?
Als Erdaushub gilt aus dem Baugrund ausgehobene Erde. Erdaushub umschließt diverse Bodenarten, einige Beispiele sind Kies, Lehmerde, Tonerde oder Sanderde.
Beim Erdaushub entsorgen spielt nicht dessen Struktur, sondern der Zustand des Erdaushubs eine Rolle. Hierbei unterscheidet man zwischen kontaminiertem Boden und schadstottunbelastetem Erdaushub. Sprich, je reiner und unbelasteter der Erdaushub, desto besser ist er. Erdaushub gilt als schadstoffbelastet, wenn der Erdaushub durch Schwermetalle oder Giftstoffe untrennbar beschmutzt ist. Hierzu zählen beispielsweise Säuren und Laugen, aber auch Stoffe wie Calium oder Quecksilber. Als verunreinigt beim Erdaushub entsorgen gilt der Boden, wenn er mit Ästen, Wurzeln oder aber weggeworfenem Müll durchsetzt ist.
Bei einigen Vorgängen, beispielsweise im Rahmen von Baumaßnahmen, fällt Mutterboden oft als überschüssiger Erdaushub an. Mutterboden ist humusreicher Oberboden und zählt somit nach dem Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodschG) sowie der Länderarbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA) als Sonderfall und nicht als Bauschutt. Für Mutterboden beim Erdaushub entsorgen muss eine separate Entsorgung vorgenommen werden, der Mutterboden darf nicht mit anderem Bauaushub entsorgt werden.
Richtig Erdaushub entsorgen
Privatpersonen sollten zunächst überprüfen, ob es eine eigene Verwendung für unbelasteten Erdaushub im eigenen Garten gibt. Dies könnte beispielsweise die Gestaltung eines Walls, eine Reserve zur Blumenerde o.ä. sein. Ist dies nicht der Fall, kann Erdaushub gegen entsprechendes Entgelt über Entsorgungsfachfirmen entsorgt werden. Alternative dazu ist, nicht Erdaushub zu entsorgen, sondern über eine Boden- und Bauschuttbörse abzugeben. Die Börse bietet die Möglichkeit, Bau- und Bodenschutt nachzufragen oder anzubieten.
Relevant zum Erdaushub entsorgen ist definitiv immer, ob der Aushub belastet oder unbelastet ist. Je nach Art und Menge der Schadstoffbelastung muss vor dem Erdaushub entsorgen der Aushub analysiert werden und zwingend über Entsorgungsfachfirmen abtransportiert werden.
Was passiert mit dem Erdaushub?
Nach dem Erdaushub entsorgen kann dieser nach mehreren gründlichen Vorgängen wie Aussieben von größeren Steinen uneingeschränkt wiederverwendet werden, beispielsweise als Dichtungsmaterial beim Deponiebau oder als Dämmmaterial bei Hochwasserschutz im Rahmen von Baumaßnahmen.
Ist der Aushub verunreinigt und/oder schadstoffbelastet, ist dieser je nach Belastungsgrad und nach einer mikrobiologischen Dekontaminierungswäsche nur noch eingeschränkt zu verwenden. Handelt es sich hierbei um Mutterboden, sprich humusreichen Oberboden, gelten besondere Schutzbestimmungen. Dies gilt zum einen, weil Mutterboden als besonders kostbar gilt, aber auch, weil dieser durch seinen hohen organischen Anteil nicht für Bauzwecke geeignet ist. Mutterboden ist für Gebäude nicht tragfähig und fault schnell. Aufgrund seiner Eigenschaften wird er im Gartenbau und in der Landwirtschaft eingesetzt.
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